Donnerstag, 24. Januar 2013

Die Zwangs-Staatsgarantie für UBS und CS ist stärker als je!


Zum aktuellen Kurs liegt der Börsenwert der Grossbanken UBS und Credit Suisse heute ungefähr 2/3 höher, als vor sechs Monaten.

Bundesrat und Parlament haben Eigenkapitalanforderungen und andere Vorschriften für Grossbanken verschärft. Mit dem so genannten Swiss Finish sogar über die Empfehlungen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, der Bank der Zentralbanken in Basel hinaus.

Während Goldman Sachs im vergangenen Quartal an der Wall Street wieder Rekordprofite kassierte. Und JP Morgan-Boss Jamie Dimon heute Morgen am WEF in Davos ideologisch in die Offensive ging. "Wir haben Fehler gemacht, aber das Leben geht weiter" sagte Dimon, und weiter zynisch zu einem Deutschen Chemiemanager: "Euere Fehler kosteten Menschenleben, unsere nicht."

Ergo: alles wieder Paletti im Finanzkapitalismus.

Nein, sagte Andrew Haldane, Direktor für Finanzstabilität bei der Bank of England, heute am Morgenseminar des Swiss Finance Institute in Zürich. (Zeitpunkt: 7 - 8 Uhr Morgens sapperlot, wenn ich üblicherweise gemütlich das Morgenessen geniesse.)

"Obwohl seit der Finanzkrise vor fünf Jahren einiges geschehen ist, bleiben die Systemrisiken bestehen, die von den weltweit etwa 30 übergrossen, systemrelevanten Finanzfirmen ausgehen."

Gemäss Haldane ist der Anteil der To-Big-To-Fail-Banken am Weltfinanzgeschäft seit dem Ausbruch der Finanzkrise vor fünf Jahren weiter angestiegen, und deren implizite Zwangs-Staatsgarantie gilt heute stärker als je zuvor.

Die Reformen der letzten Jahre, also höhere Eigenkapitalanforderungen, neue Insolvenzverfahren und gewisse Strukturreformen, seien bloss ein erster Schritt in die richtige Richtung. Es gelte heute weitere Schritte zu studieren, nämlich die Beschränkung von Bilanzsumme und Marktanteilen von Grossbanken, die Förderung der Konkurrenz unter den Banken sowie die volle Trennung von Investmentbanken und Spar- Kredit- und Handelsbanken.

Recht hat er, der Mann von der Bank of England!






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