Montag, 23. März 2015

Negativzinsen der Nationalbank - Frontalangriff auf Sozialwerke, Staatskasse und Finanzarchitektur

Nationalbankpräsident Thomas Jordan will den bisherigen Anteil der von den Negativzinsen betroffenen 160 Milliarden Franken Giroguthaben weiter ausdehnen.

Als guter neoliberaler Finanzökonom hofft Prof. Jordan mit seinen Negativzinsen korrigierend in die Kapitalmärkte einzugreifen, in dem Sinne dass in den sicheren Hafen Schweiz fliessendes Finanzkapital abgeschreckt wird und der Frankenkurs dadurch sinkt. Und nimmt dabei drei gravierende Nachteile in Kauf:

1. Für die grossen Sozialwerke AHV, Krankenversicherung und Pensionskassen, deren Tresorerie über SNB-Girokonten läuft bedeuten Negativzinsen höhere Beiträge und tiefere Renten.

2. Negativzinsen erschweren das noch immer ungelöste Problem der Too-Big-To-Fail-Grossbanken weil sie UBS, CS und ZKB gegenüber den mittleren und kleinen Banken bevorzugen.

3. Negativzinsen erschweren den drängenden Abbau der überschüssigen Girogelder in der Nationalbankbilanz. (Zum komplexen Zusammenhang Negativzinsen-Girogelder hier ein kleiner Explainer: In- und ausländische Banken, Bund, Kantone, AHV, Krankenkassen, Pensionskassen, aber keine Non-Finanz-Privatunternehmen oder Privatpersonen unterhalten bei der Nationalbank sogenannte Girokonten. Total liegen zurzeit auf den Girokonten rund 450 Milliarden Franken Guthaben dieser Institutionen. Davon sind 376 Milliarden Giroguthaben inländischer Banken, die zu über 90 Prozent als Folge der  Nationalbank-Eurokäufe entstanden sind. Und zwar leistungslos entstanden sind. Der SNB-Eurokaufmeccano läuft wie folgt: SNB bestellt Euros bei Bank X und zahlt mit SNB-Girogeld, das sie aus dem Nichts geschöpft hat. Bank X kauft diese Euros bei Bank Y und bezahlt NICHT mit dem erhaltenen SNB-Girogeld, sondern räumt der Bank Y eine Gutschrift auf deren Konto bei ihr (Bank X) ein. Das SNB-Girogeld bleibt als Guthaben der Bank X auf auf dem SNB-Girokonto von Bank X liegen. Die solcherart etwa 350 Milliarden leistungslos entstandenen überschüssigen Giroguthaben der Banken bei der Nationalbank sind zu einem grossen Problem von Finanzwirtschaft und Realwirtschaft des Frankenraumes geworden. Diese Gelder gehören dem Volk und nicht den Banken. Capischi?)

Das Verdikt zur aktuellen Geldpolitik der Nationalbank ist klar. Negativzinsen aus der dogmatisch-neoliberalen Küche Prof. Jordans sind nicht im wirtschaftlichen Landesinteresse. Auf die Dauer schadet dieses Instrument sowohl dem Volk, als auch der Finanzarchitektur des Franken-Wirtschaftsraumes.

Donnerstag, 12. März 2015

Machtmensch Eric Gujer und die freiheitlich-liberale NZZ-Redaktion

Etienne Journod, Veit Dengler und Eric Gujer stehen für das Programm,  die Neue Zürcher Zeitung von der printlastigen Wirtschaftszeitung für die Schweiz zum elektronischen Organ der amerikatreuen Globalisten im deutschen Sprachraum umzubauen.

Es geht um die Konstruktion des Europapfeilers Zürich-Berlin-Wien einer entschweizerten neuen Transatlantikbrücke. Widerlager in Washington sind die neokonservativen Scharfmacher, nicht die demokratischen Realisten.

Für dieses Progamm ist der Neokonservative anglo-amerikanischen Typs Eric Gujer der ideale Chefredaktor, was ich - Bingo - bereits im vergangenen Juni geschrieben habe. Der Nationalkonservative Markus Somm als NZZ-Chef wäre eine Fehlbesetzung gewesen. Einen eidgenössischen Patrioten der Bücher über Marignano schreibt, lachen die Mädels und Jung von nzz.at und bald auch nzz.de nur aus. (Der Kampf Journod-Dengler-Gujer gegen Blocher-Köppel-Somm in der Schweiz dürfte sich verschärfen, doch das ist eine andere Geschichte)

Die kommerzielle Seite des neuen NZZ-Programms ist wichtig, aber zweitrangig. Solange die Klickzahlen stimmen, werden politisierte Oligarchen, neokonservative US-Stiftungen und andere kapitalkräftige Sympathisanten die Löcher stopfen.

Machtmensch Gujer, Player Dengler und Buchhalter Journod,  die neue NZZ-Führungstrojka steht. Fehlt bloss noch der freudige Sukkurs der freiheitlich-liberalen Redaktoren und Korrespondenten - The stakes are high folks.

Freitag, 6. März 2015

Nationalbank im Landesinteresse reorganisieren

Nick Hayek, Peter Bodenmann, Rudolf Strahm, Thomas Minder und andere möchten die Nationalbank (SNB) reorganisieren.

Im Kern zielen diesen Ideen, bei allen Unterschieden, auf die heutige, quasi-diktatorische SNB-Führungsstruktur. Sieben Jahre unkonventionelle Geldpolitik haben die Macht des dreiköpfigen Direktoriums in Dimensionen wachsen lassen, die die "checks and balances" des Schweizer Föderalismus sprengen.

Thomas Jordan, Fritz Zurbrügg und Jean-Pierre Danthine sind zu unseren Wirtschaftszaren geworden.

Wenn Danthine Ende Monat in Pension geht, bekommt seine Nachfolgerin Andréa Maechler mehr Einfluss auf die Schweizer Wirtschaft als ein Bundesrat. Wir können nur beten und hoffen dass diese Schuhe für die hierzulande völlig unbekannte Frau Maechler nicht zu gross sind. Maechler verbrachte die letzten zwanzig Jahre fern der Schweizer Realwirtschaft als Finanzbeamtin in der IWF-Bürokratie in Washington.

Der Fall ist klar. Absehbare weiteren Konvulsionen der Geldpolitik verlangen eine rasche Reform der SNB-Führungsstruktur. Das dreiköpfige Direktorium mit dem Akademiker Jordan und den zwei Finanzbeamten Zurbrügg und Maechler muss mit vier Vertretern der Schweizer Realwirtschaft zu einem siebenköpfigen Gremium ergänzt werden.