Dienstag, 30. Juni 2015

Schmutziges Floating - Thomas "Wunschdenker" Jordan macht den Franken zum Spekulationsobjekt

Schattenbanker, Hedge Fonds und Währungsspekulanten können sich die Hände reiben. Mit seiner Politik des schmutzigen Floatens macht Thomas Jordan den Franken zur Spekulationswährung.

Schmutziges Floaten heisst sporadische Eurokäufe falls nötig zur Stabilisierung des Euro-Frankenkurses.  Diese Währungspolitik der Nationalbank beschert der internationalen Währungsspekulation ein neues Geschäftsfeld - auf Kosten des Werkplatzes Schweiz!

Damit macht die Nationalbank den Franken zur Spekulationswährung neben Dollar, Euro, Jen, Pfund und dem Kanada- und Australienollar.

In den Handelsalgorithmen der Währungsspekulanten spielt der Franken wieder einmal seine traditionelle Rolle des kleinen, sicheren Hafens. Alle anderen Währungen sind mehr oder weniger angeschlagen.

Dagegen hilft schmutziges Floaten nicht.

Um den Kapitalzustrom in die Schweiz zu stoppen brauchen wir Kapitalimportkontrollen.

Zum Beispiel Negativzinsen auf Frankenkonten, die von Ausländern gehalten werden. U.a. m.

Freitag, 26. Juni 2015

René Scheu und Karen Horn - Vorwärts im Aufbau von nzz.de

Nzz.at war nur der Anfang.

Zwei Meldungen in der heutigen NZZ zeigen: die zwei Austro-Amerikanerinnen und der deutschschweizer Geostratege im NZZ-Führungskollektiv geben Gas im Aufbau von nzz.de.

Der neue NZZ-Feuilletonchef René Scheu und die NZZ-Schützenhilfe für Karen Horn im Streit um die Ausrichtung der Hayek-Gesellschaft positionieren die NZZ mitten im Titanenkampf um die politische und wirtschaftliche Ausrichtung Post-Merkel-Deutschlands.

Auf nzz.de können ideologische Schwergewichte des Liberalismus wie Scheu und Horn den verunsicherten deutschen Eliten die Unterschiede von Neoliberalismus, Anarcholiberalismus, Ordoliberalismus und Linksliberalismus erläutern.

Wie müssen Gleichheit der Menschen, Solidarität der Besitzlosen und Freiheit des Privateigentums gemischt werden, damit die Welt wie wir sie kennen nicht untergeht.

Dienstag, 16. Juni 2015

Kapitalimport beschränken heisst Franken schwächen, heisst Arbeitsplätze erhalten

Die Hoffnungen der Nationalbank, dass die Anfang Jahr eingeführten Negativzinsen den Euro-Frankenkurs auf deutlich über 1.10 anheben, sind verpufft. Zurzeit pendelt der Kurs unter 1.05. Angesichts des krisengebeutelten Eurolandes ist davon auszugehen, dass weiterhin viel Kapital in den (noch) relativ sicheren Hafen Schweiz fliesst, und sich der Euro-Frankenkurs Richtung Parität bewegt.

Eine längerdauernde Euro-Frankenparität kann die Schweizer Exportindustrie mit betriebswirtschaftlichen Massnahmen nicht verkraften. Der Verlust zehntausender Arbeitsplätze, Desindustrialisierung und Rezession wären die Folge.

Dies muss die Nationalbank gemäss ihrem Mandat in wirtschaftlichem Landesinteresse verhindern. Fragt sich bloss wie?

In der grossen politischen und wirtschaflichen Krise in Europa und auf der Welt lässt sich der Frankenkurs mit Geldpolitik allein nicht mehr genügend stark schwächen. Mittlerweilen sind die unerwünschten Nebenwirkungen von Negativzinsen auf Giroguthaben der Banken sowie der durch unbegrenzte Devisenkäufe erzwungenen Kursuntergrenze  grösser, als allfällige positive Wirkungen dieser Massnahmen.

Sollen Rezession und Desindustrialisierung verhindert werden, brauch die Schweiz heute stärkeren Tobak. Kapitalimportbeschränkungen!

Flashback - Zusammenbruch des Bretton-Woods-Fixkurs-Weltwährungssystems 1973.

Damals bewirkte die Einführung flexibler Wechselkurse einen massiven Aufwertungsdruck auf den Franken. Darauf antwortete der Bundesrat wiederholt und erfolgreich mit notrechtsgestützten staatlichen Massnahmen. Diese Massnahmen wurden 1978 als Artikel 16i ins Nationalbankgesetz aufgenommen, seit 1980 nicht mehr angewendet und schliesslich  2002 bei der Revision (sprich Neoliberalisierung) des Nationalbankgesetzes ersatzlos gestrichen.

Was waren das für Massnahmen?

Der 2002 gestrichene Artikel 16i NBG sah vor, dass der Bundesrat zur Abwehr eines übermässigen Kapitalzuflusses aus dem Ausland, das die Wirtschaftsentwicklung der Schweiz stört, auf dem Verordnungswege eine Reihe von Massnahmen einführen konnte. Nämlich die Einführung von Negativzinsen für Bankguthaben von Ausländern, die Begrenzung der Devisentermingeschäfte mit Ausländern, die Einschränkung oder das Verbot für den Erwerb inländischer Wertpapiere durch Ausländer, die Bewilligungspflicht für die Aufnahme von Krediten im Ausland durch Inländer, die Vorschrift zum Ausgleich der Fremdwährungspositionen bei inländischen Banken, die Begrenzung der Einfuhr ausländischer Banknoten sowie die Ermächtigung an die SNB zum Abschluss von Devisentermingeschäften mit einer Verfallzeit bis zu zwei Jahren.

Hic Rhodos, hic salta - an die Arbeit Eveline Widmer-Schlumpf und Serge Gaillard!

Sonntag, 14. Juni 2015

Grossgekopfte Konfusion - Die NZZ-Redaktion hat den Kompass verloren

Es bleibt einem aber auch gar nichts erspart im Leben. Da springt mir doch in der jüngsten Ausgabe der WOZ das zeitungsseitengrosse Konterfei von Chefredaktor Eric Gujer ins Gesicht. Unterlegt mit griffigen Sprüchen aus dem desodorierten Wörterbuch eines nichtssagenden Allerweltsliberalismus. In den kommenden Wochen sollen der geneigten Leserschaft auch noch Gujers Vertrauensleute in der Redaktion mit gleich gestalteten Inseraten nähergebracht werden.

Offensichtlich hat der bislang einer breiteren Öffentlichkeit noch unbekannte, aufgrund besonderer Umstände bei der NZZ hochgespülte, in seinem Amt ungetestete Gujer ein Problem mit den gut bekannten, skandalgestählten, politisch andersdenkenden Chefs Roger Köppel und Markus Somm seiner deutschschweizer Konkurrenzblätter. Und auch Res Strehle könnte dem Globalisten und Geheimdienstspezialisten Gujer noch Probleme bereiten, wenn ihn sein Verleger nach der Pensionierung die Welt weiterhin als Tamedia-Edelfeder kommentieren lässt.

Von wegen verlorenem Kompass der NZZ-Redaktion hier soviel. Im redaktionellen Lead zum Gujer-Leitartikel "Im Klammergriff der Visionäre" in der heutigen NZZ-Wochenendausgabe heisst es sinngemäss, dass nur der Pragmatismus gegen diesen Klammergriff helfen könne. Doch diese Zusammenfassung widerspricht dem Gujer-Text diametral.

Auslandsjournalist Gujer ist ein Geostratege. Er und seinesgleichen nehmen's nicht wie's kommt. Mitnichten. Auslandsjournalisten wie Gujer gehen städig an Nato-, Antiterror- und sonstige Sicherheitskonferenzen, unterhalten sich dort mit allerhand Journalisten, Generälen, Funktionären, Geheimdienstlern und schreiben dann ihre Artikel und Bücher. Wer Gujer liest weiss, der Mann hat eine globale Perspektive und weiss Freund und Feind zu unterschieden.

Die Schweizer Europapolitik geisselt Gujer denn auch folgerichtig nicht aus Schweizer, sondern aus Europäischer Perspektive. Wie wenn die Schweiz bereits Mitglied von EU und Eurozone wäre. Pragmatismus bei der Verteidigung wirtschaftlicher Landesinteressen geht anders.

Freitag, 12. Juni 2015

Vorwärts Eidgenossen, noch ist unser Finanzplatz nicht verloren!

So wie den eidgenössischen Leichenbergen vor 500 Jahre in Marignano ein lukratives Söldnerabkommen mit dem Franzosenkönig entsprang, sollen die Trümmer des von USA und EU abgewrackten Geldwasch- und Steuerhinterziehungsparadieses den neuen Finanzplatz Schweiz gebären.

Letzten Dienstag tagte erstmals der vom Bundesrat eingesetzte neue "Beirat Zukunft Finanzplatz", auch Expertengruppe Brunetti genannt.

Dieser hinter verschlossenen Türen tagende Beirat unter dem Vorsitz von Prof. Aymo Brunetti hat 19 Mitglieder. Sie decken das gesamte Spektrum der Schweizer Wirtschaft ab, vom Gewerkschaftsbund über den Gewerbeverband bis zu den Banken und Versicherungen, inklusive Nationalbank, Bundesverwaltung und Wissenschaftsvertreterinnen. 

Alles was hierzulande Rang und Namen hat macht mit, von UBS-Chef Axel Weber über SNB-Direktor Fritz Zurbrügg und Gewerksschaftsökonom Daniel Lampart bis zu Gewerbeverbandspräsident Hans-Ulrich Bigler.

Das ist eidgenössischer Neokorporativismus pur, allerschönster Schweizer Staatskapitalismus. 

Genau von diesem Wirtschaftsverständnis sind unsere beiden neoliberalen Neo-Züricherinnen an der Spitze der NZZ Veit Dengler und Anita Zielina ihren heimatlichen Gefilden entflohen. Als Twitter-follower der beiden leide ich mit, wenn sie sich über die neokorporativistische Österreichische Innenpolitik grämen.

Umso schlimmer, dass nzz.ch das eidgenössische Rapprochement zu den chinesischen und russischen Wirtschaftsmethoden bislang unkritisiert durchgehen liess - nzz.at ich zähle auf euch!