Freitag, 1. September 2017

Das "Utility Settlement Coin" Projekt der UBS und der elektronische Franken

Im Sommer 2015 starteten die UBS und das Londoner Fintech-Startup Clearmatics das Projekt "Utility Settlement Coin" (USC).

Vereinfacht gesagt geht es dabei um die Übertragung der Bitcoin-Technologie (Blockchain/Distributed Ledger) auf das Zentralbankengeld, also Dollars, Euros oder Franken.

USC ist Krypto-Cash auf der Basis von Blockchain/Distributed Ledger.

Also keine staatlich unregulierte Krypotwährung wie Bitcoin und andere, sondern ein Äqivalent für Dollar, Euro, Franken etc. als USC-Dollar, USC-Euro, USC-Franken, etc.. Auf dem Distributed Ledger wären solche Tokens immer soviel Wert wie die darunterliegende Zentralbankenwährung.

Wenn alles so tut, wie es sollte, sind damit elektronische Direktzahlungen in Zentralbankengeld, Dollars, Euros, Franken etc. möglich.

Also etwas, das bislang unmöglich ist. Wenn ich heute per E-Banking zahle, brauche ich ein Bankkonto wo kein Zentralbankengeld drauf ist, sondern Kreditgeld der Bank.

Im Sommer 2016 schlossen sich vier weiter Banken dem USC-Projekt an, nämlich BNY Mellon, Deutsche Bank, Santander und NEX. Und gestern schliesslich war auf coindesk.com zu erfahren, dass sich sechs weitere Finanzgiganten am USC-Projekt beteiligen, nämlich Barclays, CIBC, Credit Suisse, HSBC, MUFG und State Street.

In der letzten Projektphase geht es um die Definition der nötigen Banken-Zusammenarbeit, eines elektronischen Zentralbanken-Cash-Äquivalentes des USC-Tokens, sowie den rechtlichen Erfordernissen einer Echtzeit-Transaktion zwischen Käufer und Verkäufer mit USC.

Das Ziel des USC-Projektes der 11 globalisierten Investment Banken ist ein effizienterer Wertpapierhandel. Anstatt wie heute durch ein kompliziertes Netz von Mittelsmännern und Clearinghäusern mit den dazugehörigen Risiken, sollen Wertpapiere zukünftig durch Übertragung des Gegenwertes in USC in einem Aufwisch rechtsgültig übertragen werden können.

USC und elektronischer Franken

Mit der vom USC benutzten Blockchain/Distributed Ledger-Technologie könnte die Nationalbank auch einen elektronischen Franken schaffen. Ein elektronisches Äquivalent der Banknoten mit dem gleich wie mit Bargeld bezahlt werden könnte. Technisch könnten Konti für dieses Geld  problemlos von einer neuen Abteilung der Nationalbank, der Postfinance oder dem Bankensystem oder von allen drei geführt werden.

Ein solcher elektronischer Franken hätte alle Vorteile des Vollgeldes, über das im Juni 2018 abgestimmt werden soll.  Aber ohne den Nachteil der Installation einer vom dreiköpfigen Nationalbank-Direktorium geführten Wirtschaftsdiktatur der staatskapitalistischen Vollgeld-Schweiz.

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